Streunerkatzen in Stendal – Unterstützungsprojekt startet

Es ist ein schwieriges Thema weltweit – Streunerkatzen. Auch hier in Stendal ist es eine wachsende Herausforderung. Aber es gibt Menschen, wie Christian Dissars, die sich ehrenamtlich in enger Zusammenarbeit mit dem Tierheim Stendal engagieren und versuchen, den Katzen zu helfen.

Mit Einbruch der Dunkelheit wimmelt es nur so von Katzen. Auf der Suche nach Futter und einem warmen Schlafplatz, versammeln sich Abend für Abend über 20 Katzen an der Fütterungsstelle. Christian Dissars sorgt mit seinem Team aus Ehrenamtlichen aber nicht nur für volle Mägen, sondern organisiert auch Medikamente und gezielte Fangaktionen zur Kastration der Tiere. Zusammen mit der Tierfreundin Kathrin Neu und einer weiteren Mieterin Eva Brauer steht er in engem Kontakt zum Tierheim, das die Kastrationen finanziert.

„Die fehlende Kastrationspflicht sorgt für unheimliches Elend der Katzen“, erklärt Carola Marmodeé vom Tierheim. „Katzen werden einfach bei Umzügen zurückgelassen, vermehren sich und wieder hat man eine Handvoll mehr Leid in die Welt gesetzt.“ Ein Problem, was allseits bekannt ist. Jedes Frühjahr und jeden Herbst überschwemmen herrenlose Kitten und ihre Mütter die Tierheime im Landkreis. Teilweise sind die kleinen Racker stark unterernährt, befallen von etlichen Parasiten oder Krankheiten. So auch der kleine „Floh“. Christian Dissars hatte ihn privat schon vermittelt, doch leider hat es das arme Kätzchen nicht geschafft. Daher entstand die Idee, den Streunern noch effektiver zu helfen und gemeinsam mit der WBGA ein Projekt zu gründen, aufzuklären und dem Tierheim stärker unter die Arme zu greifen. „Projekt Floh“ war geboren. „Um streunenden und herrenlosen Tieren Herr zu werden, müssen sie zwingend kastriert werden“, mahnt Tierheimleiterin Anne Mollenhauer.

Rechtlich gesehen ist das Füttern streunender Katzen recht kompliziert. Denn laut BGB § 958 erwirbt Eigentum an einer herrenlosen beweglichen Sache, also auch an einem Tier, wer es in Besitz nimmt. Das heißt, wer herrenlose Katzen füttert, wird damit zum Tiereigentümer. Er ist somit verantwortlich für Kastration und Nachwuchs, ggf. auch für Schäden, die das Tier verursacht. Bitte denken Sie daran: Tiere zu halten, bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen.

In unserer Geschäftsstelle haben wir, ab sofort, einen Futterspendenkorb eingerichtet, wo Tierfreunde dem Stendaler Tierheim Futter- oder auch Sachspenden zukommen lassen können. Wir sorgen für eine regelmäßige Weiterleitung der Spenden direkt ans Tierheim und freuen uns so, dass wir bei dem Notwendigsten unterstützen zu können.